«Ich wollte früher Songwriterin werden»
- Silvia Schaub
- 16. Sept.
- 1 Min. Lesezeit

Portrait: Nicole Borgmann, Julia, Baden
Ein bisschen eine Dramaqueen sei sie schon, sagt Nicole Borgmann lachend über Julia, die Figur, die sie im neuesten Stück «Blütenträume» verkörpert. «Es macht mir Spass, in ihre Haut zu schlüpfen. Manchmal ist sie frustriert – und das kenne ich auch von mir.» Wer die 53-jährige Deutsche trifft, erlebt sie jedoch vor allem als Frohnatur mit ansteckender Energie.
Seit vier Jahren lebt und arbeitet die aus Bielefeld stammende Heilpädagogin in Baden. Das Kreative wieder mehr ins Leben zu holen, war ihr ein Anliegen. Darum meldete sie sich beim «Theater in Baden». Bühnenerfahrung bringt sie mit, «allerdings waren das bisher vor allem Tanztheaterstücke, bei denen der Text überschaubar war». Schon lange wollte sie eine richtige Theaterrolle spielen – mit all den Facetten, die dazu gehören. Umso mehr freut sie sich, dass es gleich auf Anhieb geklappt hat und sie die jüngste der Rollen, eben die manchmal frustrierte Julia, übernehmen darf.
Doch Nicole Borgmann bringt noch andere Talente mit, die ihr gerade bei dieser Figur zugutekommen: Sie verfügt über eine ausdrucksstarke Stimme, singt leidenschaftlich Mantras und tritt immer wieder an Hochzeiten oder anderen Anlässen als Sängerin auf. «Früher wollte ich sogar Songwriterin werden», verrät sie. Eine klassische Gesangsausbildung hat sie zwar keine, aber: «Mit den Projekten wächst man in die Aufgabe hinein».
Die wichtigste Voraussetzung sei ohnehin, dass man gerne auf der Bühne stehe. «Und das tue ich», sagt sie strahlend – und man glaubt es ihr sofort. Nur kurz vor den Aufführungen meldet sich das Lampenfieber. Doch bei Nicole Borgmann klingt das eher nach prickelnder Vorfreude als nach Nervosität.
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