«Man wächst wie eine Familie zusammen»
- Silvia Schaub

- 23. Sept.
- 2 Min. Lesezeit

Portrait: Alex Bachmann, Jan
Ob das Schauspielblut in seinen Genen liegt, wusste Alex Bachmann lange nicht. «Meine Mutter war Schauspielerin. Irgendwann wollte ich das auch ausprobieren», erzählt der gelernte Bankkaufmann. Aus seiner Lehrzeit kannte er Röbi Egloff und meinte einmal beiläufig zu ihm: «Falls du mal einen Statisten brauchst, melde dich.» Tatsächlich meldete sich der Regisseur des «Theater in Baden» bei Bachmann und fragte: «Kannst du auch singen?».
Das war im Jahr 2007, als Egloff für das Musical «Weisch wie heiss» an der Badenfahrt Schauspieler suchte. Bachmann sagte ohne Zögern zu – und schnupperte erstmals Theaterluft. Zwei Jahre später stand er erneut auf der Bühne, diesmal im Stück «Der Fächer».
Danach folgte eine längere Pause, obwohl ihm das Theaterspielen grosse Freude bereitete. «Ich machte eine lange Babypause», meint Bachmann lachend. Mit zwei kleinen Kindern, dem Job als Schulsozialarbeiter und der langen Anfahrt nach Baden war ans Spielen nicht mehr zu denken. Doch Röbi Egloff blieb hartnäckig und fragte immer wieder nach. Inzwischen sind die Kinder älter und der Terminkalender etwas entspannter – und so kehrte Bachmann vor zwei Jahren zurück, im Stück «Willkommen».
«Nun bin ich bereits zum vierten Mal dabei und geniesse diese intensive Zeit enorm.» Im aktuellen Stück «Blütenträume» verkörpert er den leicht überforderten Kursleiter Jan. Zwar sei es mit zunehmendem Alter etwas schwieriger, Texte zu lernen, doch mit jeder Probe werde es entspannter und lustvoller. «Und wenn dann die Vorstellungen beginnen, ernten wir, was wir mühsam im Keller geübt haben», freut sich der 54-Jährige.
Was sich ebenfalls verändert hat: Das Lampenfieber wird kleiner – der Abschied von der Theatertruppe aber schwerer. «Man wächst wie eine Familie zusammen. Und der Abschied tut weh – bis die nächste Produktion kommt.»







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